Die "Wiener Sachertorte" ist die Lieblingstorte der in Klagenfurt geborenen "Österreicherin und Halb-Ägypterin" Amira Pocher, die sich die Torte immer aus Wien mitnimmt für 30€ (eine ganze Torte vom Hotel Sacher kostet 30€) oder nach Köln sogar liefern lässt. Inklusive Versand sind dies 45€, wobei die Sachertorte im Sacher-Onlineshop mittlerweile ohne Versand bereits bei 48,50€ liegt (Stand Juni 2023) und hier mittlerweile noch eine Verpackungsspese in Höhe von 1,90€ dazu kommt. Für Promis wie Amira Pocher, die Luxusgüter wie teure Handtaschen oder Resorts lieben, sind diese Preisklasse wie Centbeträge für Otto-Normal-Bürger*innen.
Franz Sacher gilt als der Erfinder der international bekannten Sachertorte und seine Schwiegertochter Anna Sacher die dem Hotel Sacher Gastlichkeit verlieh, gilt als Begründerin der Wiener Hotelerie.
Denn das Hotel Sacher verschickt die Original Torte weltweit, wo übrigens niemand der Mitarbeiter*innen das genaue Rezept kennt, jede/r Mitarbeiter*in in der Sachertortenproduktion hat einen Posten und Aufgabenbereich, sodass die Person welche für das Einstreichen verantwortlich ist nicht weiß, wie der Kuchen hergestellt wurde und wie die Veredelung weiter geht. Es kann also sein, dass das Original-Rezept so irgendwann verloren geht und das Geheimnis der Sachertorte nie gelüftet wird. Denn die Produktion erfolgt heute nach wie vor in Handarbeit, jedoch im industriellen Maßstab mit einem Produktionsvolumen von mehr als 360.000 Torten pro Jahr. Am 22. September 2016 gelang die Produktion der mit 3,5 Meter Durchmesser bisher größten Sachertorte. Die größte Hochzeits-Sachertorte wiederum wies 12 Stockwerke auf. Beides sind jedoch Sonderanfertigungen des Hotel Sachers, die vor Ort angefertigt werden. Denn die Hauptproduktion ist seit 1999 nicht mehr im Keller des Hotels, sondern in einem Flachbau nahe dem Wiener Zentralfriedhof in Simmering angesiedelt. Für die Herstellung der 36.000-Torten in Handarbeit werden insgesamt 21 Konditoren und 25 Verpacker benötigt. Denn eine Person alleine muss bis zu 7.500 Eier täglich aufzuschlagen. Zudem gibt es seit 2003 eine automatische Schneidemaschine, zuvor mussten die hunderttausenden Torten noch von Hand geteilt werden. Neben der Sachertorte werden auch Varianten wie die Sacherschnitte, der Sacherwürfel und andere Süßwaren produziert. Die Sachertorte wird aus der Hauptproduktion täglich in zwei Tranchen ins Hotel geliefert, wo ein Drittel der Jahresproduktion verzehrt wird. Ein weiteres Drittel wird in den österreichischen Verkaufsstellen erworben, das letzte Drittel wiederum weltweit verschickt. Jedoch gibt es im Hotel Sacher, wo neben den bereits erwähnten Sonderanfertigungen, auch kleine Chargen hergestellt werden, auch die Möglichkeit hinter die Kulissen zu schauen und durch Fenster einen kleinen Teil der Produktion zusehen. Dies ist möglich, da die Hauptproduktion nicht mehr vor Ort ist. Der einzige Wehrmutstropfen für Foodblogger*innen, es dürfen von diesem Bereich keine Fotos gemacht werden.
Aber ein Stück im hoteleigenem Café Sacher kostet 2023 mittlerweile 7€ wegen der Inflation, da ist eine ganze Torte vom Hotel Sacher bei 5 Stücken für 30€ schon wieder günstiger. Wobei das wirklich sehr teuer ist, wir sprechen immerhin von einer Schokoladentorte und keiner Safrantorte und daher nur für Promis, für die das Centbeträge sind, zu bezahlen. Ein Tipp ist die Original Sacher-Jause zu bestellen bestehend aus einem Stück Original Sacher-Torte und einem Heißgetränk nach Wahl (Kaffee, Tee, Schokolade), für alle, die im Hotel Sacher im Cafe Sacher Wien (und auch in der Sacher Stube) essen.
Die Youtube-Torten-Königin Sally hat vor einigen Jahren bei einem ihrer Österreich-Besuche in Wien neben der "Wiener Sachertorte" sowie leckeren "Wiener Kaffeespezialität" das berühmte "Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch"probiert und war insbesondere von den ersten beiden Dingen enttäuscht. Denn das Wort "Wiener Kaffee" steht für Qualität und enttäuscht dementsprechend auch mal zu hohe Erwatungshaltungen, wie alles was weltberühmt ist, weil nicht immer ist das Original immer das Beste wie von sich selbst hausgemacht in der eigenen Küche oder vom Lieblingsbäcker um die Ecke.
Denn die Torte war Sally zu trocken. Allerdings sollte die Torte etwas lagern, einige Tage, bevor sie verzehrt wird, nur im Kaffeehaus im Hotel Sacher wird natürlich auf Wunsch die tagesfrische Sachertorte serviert. Allerdings darf ein Gourmet tatsächlich die Sachertorte nicht frisch essen, die Sachertorte muss ziehen. Deshalb wirst du im Hotel Sacher in der Regel gefragt ob frisch oder gezogen und die meisten Antworten natürlich frisch, dies hat auch Sally später gesagt, dass das ihr Fehler war.
Daher Sallys eigene Zubereitung nach einem Zuschauerrezept, gerne ausprobieren!
Allerdings möchte ich Euch diese weiterführenden Recherchen zur "Wiener Sachertorte" nicht vorenthalten. Bereits im 18. Jahrhundert gibt es Vorläufer der heutigen Sachertorte, verzeichnet wurden diese im Conrad Haggers Kochbuch (1718) und in Gartler-Hickmanns „Wienerischem bewährtem Kochbuch“ (1749). Die Geschichte der eigentlichen Sachertorte beginnt, als Fürst Metternich seine Hofküche im Jahr 1832 beauftragte, für sich und seine hochrangigen Gäste ein besonderes Dessert zu kreieren. „Dass er mir aber keine Schand’ macht, heut Abend!“ sagte er. Doch der Chefkoch war krank und so musste der damals 16-jährige Franz Sacher (1816–1907), als Lehrling im zweiten Jahr, die Aufgabe übernehmen und erfand die Grundform der Sachertorte. Obwohl die Torte den Gästen anscheinend sehr gemundet hatte, schenkte man ihr vorerst keine weitere Beachtung. Nach Jahren in Pressburg und Budapest kehrte Franz Sacher 1848 nach Wien zurück, wo er einen Feinkostladen mit Weinhandlung eröffnete während sein ältester Sohn Eduard (1843–1892) ebenfalls eine Lehre in der Genussbranche absolvierte, allerdings beim "kaiserlich und königlich" Hofzuckerbäcker Demel.
Franz Sohn "Eduard Sacher" vollendete in seiner eigenen Lehrzeit, das Rezept für Sachertorte aus der Lehrzeit des Vaters, in ihre heute bekannte Form. Die Sachertorte wurde zunächst beim Hofzuckerbäcker Demel und dann auch im von Eduard Sacher und seiner Frau Anna Sacher gegründeten Hotel Sacher angeboten, was seit 1876 existiert. Seither gilt die Torte als eine der berühmtesten kulinarischen Spezialitäten Wiens.
Über die Verwendung der Bezeichnung „Original Sacher-Torte“ entbrannte ein Rechtsstreit zwischen dem Hotel Sacher und dem Hofzuckerbäcker Demel. Grund hierfür war der Wechsel von Annas Sohn, der ebenfalls Eduard hieß zum Hofzuckerbäcker Demel und übertrug der Hofzuckerbäcker Demel-Konditorei das Alleinverkaufsrecht für Vaters (s)eine „Eduard-Sacher-Torte“. 1938 kam es zu ersten Meinungsverschiedenheiten mit den neuen Eigentümern des Hotels, welche die Sachertorte nicht mehr nur in den eigenen Räumen zum Verzehr, sondern auch zum Straßenverkauf anboten und die Bezeichnung „Original Sacher-Torte“ als Markenzeichen registrieren ließen. Nach Unterbrechungen durch den Zweiten Weltkrieg und die anschließende Besatzungszeit klagten 1954 die Hotel-Sacher-Eigner, auf ihrem Markenrecht bestehend, dagegen, dass der Demel die „Original Sacher-Torte“ herstellte und verkaufte. In den folgenden sieben Jahren wurde um die Verwendung des Namens, die zweite Konfitürenschicht in der Mitte und die Verwendung von Margarine anstelle von Butter gestritten bis es 1963 zu einer außergerichtlichen Einigung kam! Die Bezeichnung „Original Sacher-Torte“ wurde dem Hotel Sacher vorbehalten, während der Demel seine Torte mit einem dreieckigen Siegel mit der Aufschrift „Eduard Sacher-Torte“ schmückte. Inzwischen trägt Letztere, im Volksmund nach 1963 auch „Echte Sacher-Torte“ genannt, im Sprachgebrauch der Firma Demel den Namen „Demel’s Sachertorte.
Friedrich Torberg, Stammgast in beiden Institutionen, bekundete in diesem Prozess als Zeitzeuge, dass zu Anna Sachers Lebzeiten die Sachertorte niemals in der Mitte aufgeschnitten und mit Konfitüre bestrichen worden ist. Die „Original Sacher-Torte“ und „Demel’s Sachertorte“ unterschieden sich bis zum Jahre 2020 vor allem durch ihre Konfitürenschichten. Die „Original Sacher-Torte“ weist zwei Marmeladenschichten auf, unterhalb der Kuvertüre und in der Mitte des Bodens, während „Demel’s Sachertorte“ bis dahin nur eine Konfitürenschicht unterhalb der Kuvertüre aufweist. Ende 2020 erfolgte eine Rezepturänderung bei „Demel’s Sachertorte“, seitdem ist die Schicht Marillenmarmelade in der Tortenmitte auch dort Bestandteil. Bedeutet niemand verkauft heute noch laut Torberg das Ursprungsrezept, genau überprüpfen lässt es sich nicht und über die Jahrhundere wird die Sachertorte sich immer wieder verändern, so gibt es mittlerweile eine helle Sachertorte und eine Ruby-Sachertorte. Zumindest außerhalb Wiens verkaufen sich die neumodischen Sachertorten gut.
Disclaimler: Dies ist ein Infotext über die "Wiener Sachertorte"!