Sonntag, 5. Juni 2016

Hühnchen mit Chakalaka und Pap (Motsi Mabuse) / Grilled Chicken Pap, Chakalaka and Gravy

Chakalaka kann man nicht wirklich erklären, für die Vorspeise ist Motsi Mabuse zuständig. Außer, das es eine scharfe südafrikanische Würzsoße indischem Ursprungs ist, denn Südafrika ist ein Schmelzpunkt der Kulturen und Geschmäcker welcher sich früh vor allem mit der Kultur der Schwarzen vermischt hat und daher ein Arme Leute Essen ist, weshalb man es kaum im Restaurant kriegt, sondern selber kochen muss oder bei Mutti essen gehen muss. Sie zaubert ein „Hühnchen mit Chakalaka und Pap“im Handumdrehen. Wenn eine südafrikanische Frau keinen Pap kochen kann, bekommt man keinen Mann! Allerdings ist es auch ihr Leibgericht „Ich koche es, wenn ich Heimweh bekomme oder jemand aus Afrika zu Besuch ist“, aber auch an Geburtstagen. Also ständig!

Sie ist sehr klein, wenn man, Motsi begegnen tut, aber ohoo. Ein zierlicher Wirbelwind, der sich bereits mit der gesamten Belegschaft vom Küchenstudio Möbel Braum in Bad Homburg bekannt gemacht hat und sich nun besorgt zeigt, dass das Essen vielleicht nicht für alle reichen könnte. „Für uns Südafrikaner gibt es nichts schlimmeres, als dass jemand hungrig bleibt“, sagt sie und bevor man überhaupt fragen kann, was zu tun ist, hat sich Motsi auch schon die Schürze umgebunden und fängt im Jive-Tempo an, die Zutaten zu waschen und zu zerkleinern. 

„Noch schlimmer ist es, wenn ich hungrig bin“, lacht sie und beginnt, ihre „leckerste Kindheitserinnerung“ zuzubereiten. Der Duft nach zu Hause „Das Zeug heißt nicht nur Pap, es macht auch pappsatt“, erklärt Motsi, die energisch das Maismehl rührt und sich dabei ein nostalgisches Lächeln nicht verkneifen kann. „Damals hat meine Mutter diesen Brei zum Frühstück zubereitet. Mit Zucker. Für mich ist das der Duft meiner Kindheit, der Duft nach zu Hause.“ Dieses Zuhause war zunächst ein kleines Dorf in der damaligen Republik Bophutatswana im Süden Afrikas, das nach dem Zerfall des Apartheitsregimes der Republik Südafrika angegliedert wurde, und dann Pretoria, wo Motsi den Großteil ihrer Kindheit und Jugend verbrachte und wo ihre Eltern bis heute leben. Dort studierte sie zunächst Jura, bevor sie das Tanzfieber packte. Ein ganz schöner Gegensatz. „Ja und nein“, sagt sie. „Dass ich in die Fußstapfen meines Vaters treten wollte, der eine Anwaltskanzlei hatte, lag an meinem unbändigen Gerechtigkeitssinn. Damals trieb mich natürlich auch die Geschichte meines Landes an. Im Tanzen dann fand ich meine wahre Berufung und Leidenschaft, doch mein kompromissloses Streben nach Gerechtigkeit bestimmt auch heute noch mein Handeln. Ich denke, gerade in meiner Funktion als Jurorin wird das auch immer wieder deutlich. Schließlich weiß man beim Tanzen nicht, warum man verloren hat, es hat viel mit subjektiver Wahrnehmung zu tun.“  

Die Mabuse-Connection ist algegenwärtig, denn Motsi servierte Hühnchen mit Chakalaka und Pap bereits am 16. Oktober 2013 für das "top-magazin-frankfurt.de", bevor es heute am 05.06.2018 auch im Fernsehn zu sehen war.

Motsi rührt und rührt, bis der Brei so ist, wie er sein muss: „Fest und klebrig.“ Sie verrät, dass es vor dem Treffen mit dem Magazin eine kleine Familienkonferenz gab, bei der ihre Eltern aus Pretoria Tipps gegeben haben, wie sie das Essen auch ja richtig macht. „Wir sind über alle Medien verbunden: What’s app, Skype, Facebook, Instagram, Twitter… Schließlich kann ich viel zu selten in Pretoria bei meinem Vater und meiner Mutter sein, eine meiner Schwestern lebt in Kapstadt, die andere in Fürth. Aber die Technik macht’s möglich, dass mir meine Familie immer zur Seite steht. Auch in Kochfragen. Mein Vater hat mich so nervös gemacht, dass ich das Essen letztes Wochenende schon mal ausprobiert habe, um ja nichts falsch zu machen. Jetzt hofft mein Mann, dass etwas übrig bleibt, also muss es wohl schmecken.  

Motsi hat ein Tempo drauf, bei dem einigen ganz schwindelig wird, inbesondere bei ihren sehr vagen Mengenangaben – „Ich koche eher aus dem Bauch heraus.“ – hat sie auch schon das Pap auf Tellern verteilt und serviertes mit der fruchtig-tomatigen Salsa, dem saftigen Hähnchen und dem feurigen Chakalaka. „Lecker!“ 

Dazu am besten passenderweise einen südafrikanischen Rotwein reichen, z.B. "Vet Rooi Olifant" vom Pfälzer Winzer Markus Schneider, der diesen in Stellenbosch zusammen mit seinem Kollegen Danie Steytler anbaut. Ein Rotwein Joint Venture, das, wie Motsi bekundet, „nach der Sonne des Kaps schmeckt.“ 

Von einer gebürtigen Südafrikanerin muss man natürlich wissen, was man sich bei einer Reise in ihre schöne Heimat nicht entgehen lassen sollte. Motsi’s Südafrika-Tipps „Natürlich darf man sich Kapstadt nicht entgehen lassen, Robben Island, die Garden Route. Wer aber das wahre Leben in Südafrika kennenlernen will, muss Johannesburg besuchen. Die Menschen dort sind unvergleichlich, offen, warmherzig, lebenslustig.“  Das klingt ein wenig wehmütig und so ganz anders als sie es von hier kennt. 

Heimweh? „Natürlich vermisse ich manchmal meine Familie, doch ich lebe sehr gerne in Deutschland, fühle mich hier zu Hause. Ich war, bis ich meine internationale Karriere begann und dann nach Deutschland kam, ein echtes Mamakindchen. Hier bin ich erwachsen geworden.“ Und erfolgreich: Nachdem sie 1999 beim weltgrößten Turnier, den British Open in Blackpool, den Tänzer Timo Kulczak kennen und lieben lernte, heirateten sie 2003. Das Paar wurde 2009 und 2010 Deutsche Meister in den lateinamerikanischen Tänzen, Motsis größte Leidenschaft, die sie sogar mit einer kleinen Tätowierung auf dem Unterarm kundtut: „Mi vida loca“, mein verrücktes Leben auf Spanisch. Nach einem kurzen Abschied vom Hochleistungssport packte Motsi erneut das Tanzfieber und so setzt sie ihre Karriere auf dem Parkett weiter fort. Neben TV-Auftritten in Let’s Dance und anderen TV-Formaten sowie ihrer Tätigkeit als Choreografin, Tanzsporttrainerin und Wertungsrichterin trainiert die amtierende Deutsche Meisterin in den lateinamerikanischen Tänzen für ihr internationales Comeback bei der WM in Los Angeles im September 2013. „Für so ein Programm musste man wohl ein wenig verrückt sein.“  Die Trennung von ihrem Ehemann wurde am 13. Oktober 2014 bekannt gegeben. Von 2011 bis 2014 tanzte sie mit dem Ukrainer Evgenij Voznyuk bei den Professionals. Seit 2015 ist sie mit Voznyuk liiert, der seit 2015 in Deutschland lebt und seit Juni 2017 mit ihm verheiratet. Mit ihrem Mann betreibt sie eine Tanzschule in Kelkheim. Seit 2000 lebt sie im 50 minütig entferten Stockstadt am Main was bei Aschaffenburg in Bayern liegt.

Motsi Mabuses "Hühnchen mit Salsa, Chakalaka und Pap" Rezept ist für 4 Personen gedacht:


Zutaten:
3 Karotten, 3 Fleischtomaten, 1 Gemüsezwiebel, 1 Brühwürfel, Baked Beans aus der Dose, 250 g Pap (Maismehl), 1 Glas Acha (südafrikanisches Mango-Chutney), 4 Hähnchenkeulen, Olivenöl, Sonnenblumenöl, 1 Liter Wasser, Salz, Pfeffer  

Zubereitung:
Einen Teil des Wasser in einem Topf erhitzen und das Pap nach und nach unterrühren. Das Pap salzen. Immer wieder etwas Mehl hinzugeben und unter ständigem Rühren bei geringer Hitze das Wasser beimengen, bis ein sämiger, fester Brei entsteht. Die Hähnchenkeulen mit Olivenöl bestreichen, salzen und pfeffern und etwa 45 Minuten bei 170 Grad im Ofen schmoren Für die Salsa die Tomaten reiben und dabei die Haut entfernen. In etwas Öl mit einer halben gehackten Zwiebel andünsten, etwas Wasser und den Brühwürfel hinzugeben, köcheln lassen, bis die Soße sämig ist. Für das Chakalaka die Möhren fein reiben, eine halbe Zwiebel fein hacken und alles in Sonnenblumenöl andünsten. Köcheln lassen, bis alles schön glasig ist und die Baked Beans samt Sud hinzugeben. Kurz vor dem Servieren zwei bis drei große Esslöffel Acha unterrühren (Vorsicht: scharf!) Das Hähnchen mit Pap, der Salsa und dem Chakalaka servieren. 

Bei der Vorspeise musste Steffen Henssler gegen "Let's Dance"-Jurorin Motsi Mabuse antreten und wie immer bei Grill den Henssler ohne das "Rezep zu kennen", als kleiner Spoiler sein Hühnchen mit Chakalaka und Pap. Die Tänzerin brachte mit "Hühnchen mit Chakalaka und Pap" ein Gericht aus ihrer südafrikanischen Heimat auf den Teller! Für den haseatischen Profi als nicht Südafrika-Kenner defintiv keine leichte Aufgabe - und das Chakalaka würzte Nordlicht Steffen so intensiv, dass es Jurorin Natalie Lumpp sogar die Tränen in die Augen trieb."Meine Zunge funkt SOS". "Meine Zunge funkt SOS. Oah, leck mich am Arsch!", auch Reiner Calmund verlor beim Verkosten die Contenance. Er habe nur ein kleines Krümelchen genommen, "und bekomme voll eine gedonnert". "Ruth, wo hast du den Feuerlöscher", war dagegen alles, was Heinz Horrmann noch herausbrachte.   

Das "Grill den Henssler"-Staffelfinale fing für den Profikoch gar nicht gut an. Nach Impro-Gang und erster Challenge lag er schon mit 9 zu 17 Punkten hinten. Dass er bei der Vorspeise der Jury dann gehörig einheizte, machte die Sache auch nicht besser. Kein Wunder, dass die Jury Motsis Gericht, bei dem auch das Hühnchen besser mundete als Hensslers, bevorzugte. "So was kannste nur beim Feuerwehrfest servieren", urteilte Calmund abschließend - der Gang ging mit 15:11 an die Promis.   Und es kam noch dicker, denn Calmund witterte einen Anschlagsversuch: "Ich stelle einen Misstrauensantrag an den Steffen Henssler. Ich gehe fest davon aus, dass der eben verloren hat, stocksauer ist, und uns hier vergiften wollte. Anders kann ich es mir nicht erklären. 

Nachtrag: Am 30.07.2021 kochte Motsi, die seit 2018 Mutter einer Tochter ist das Rezept "Hühnchen mit Chakalaka und Pap (Motsi Mabuse)" erneut im TV, diesmal für das ZDF mit Jan Böhmermann in dessen neuer ZDF-Kochshow „Böhmi brutzelt“, Erstaustrahlung 31.07.2021, 23:35 Uhr.

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