Samstag, 9. Dezember 2017

Die Heiligen drei Könige / Selin Asansu

Hallo meine lieben Leser, Ihr habt gefragt, ich gebe Euch ihn, den Informationstext über die Heiligen drei Könige!
Wann?
6. JANUAR!

Feiertag
Das Fest der "Heiligen Drei Könige" ist in Deutschland ein religiöser Feiertag und heißt in katholischen Regionen auch "Dreikönigstag" oder "Dreikönigsfest". Jedoch ist die eigentliche Bedeutung Epiphanias bzw. Epiphanie, Theophanie, auf deutsch "Erscheinung des Herrn", da hier die Kirche der Offenbarung Gottes in der Gestalt von Jesus Christus, in seiner Anbetung gedenkt. Aufgrund der Verehrung der heiligen drei Könige im deutschsprachigen Raum, traten diese zunehmend in den Vordergrund des Feiertages und deshalb heißt  dieser Feiertag seit dem 4. Jahrhundert nach Christus bei uns nun "Heilige drei Könige"!!! So wird während der Begehung des Festes, sowohl bei der evangelischen als auch bei der katholischen Kirche, die Geschichte von den drei Weisen aus dem Morgenland verlesen. Allerdings ist das Fest der heiligen drei Könige kein bundesweiter Feiertag, so dass der 6. Januar nur in den drei Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt ein gesetzlicher Feiertag ist.

Die Geschichte aus der Bibel
Die Geschichte der Heiligen drei Könige aus dem neuem Testament der Bibel nimmt Bezug auf die drei Weisen aus dem Morgenland, die dem Stern zu dem Stall folgten, in dem Jesus geboren wurde. Sie waren die Ersten, die die Göttlichkeit Jesu erkannten, indem sie vor ihm niederknieten und ihm kostbare Geschenke überreichten. Im Matthäus-Evangelium steht dazu: "Weise, Magier oder Sterndeuter kamen aus dem Morgenland, um dem neugeborenen König der Juden zu huldigen." und "Und siehe, der Stern den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis dass er kam und stand oben über, wo das Kindlein war. Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria seiner Mutter, und fielen nieder und beteten und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe." (Matthäus 2,1-12) Durch das Gold wird Jesus mit dem kostbarsten Gut beschenkt und geehrt. Myrrhe symbolisiert das Menschsein und das (spätere) Leiden Jesu, Weihrauch steht für seine Göttlichkeit.

Sterndeuter
Im Matthäus Evangelium werden die drei heiligen Könige Als Sterndeuter (Magier) bezeichnet, denn bereits damals waren Perser die Könige der Astrologie. Die Bezeichnung "Magier" oder Sterndeuter" leitet sich ab von dem griechischen Wort "magoi", das die Angehörigen einer medisch-persischen Priesterkaste bezeichnete, aber auch Astronomen, Astrologen, Seher, Stern- oder Traumdeuter (bzw. "Magier") bedeutet. Die Angehörigen dieser Schicht genossen sehr großes Ansehen. Der Legende nach kommen die drei von allen drei Erdteilen (Kontinenten) Afrika, Asien und Europa. Denn Amerika und Australien kannte man damals noch nicht. Eine andere Legende aus dem 14. Jahrhundert besagt Melchior König von Arabien, Balthasar von Saba und Caspar von Chaldäa. Der Begriff "Morgenland" bedeutet das Land der aufgehenden Sonne (Arabien, Nordafrika, Persien, Südosteuropa). Der Begriff "Weisen" ist nicht ihrer Hautfarbe oder Ihrem Familienstand geschuldet, sondern weil sie sehr klug sind in der Astrologie. Sie heißen auch bei den syrischen Christen Larvandad, Hormisdas und Gushnasaph; bei den Armeniern werden sie Kagba und Badadilma genannt; bei den Äthiopiern tragen sie die Namen Tanisuram, Mika, Sisisba und Awnison, Libtar, Kasäd. Außerdem sind Appelius, Amerius und Damscus (hebräische Namen), Galgalat, Balthasar und Melchior (griechische Namen) oder Thaddadia, Melchior und Balytora bekannt. Jedoch wird im Matthäus Evangelium nicht die Anzahl der Weisen genannt, die Zahl "Drei" wurde später aus der Anzahl der in der Bibel genannten Geschenke für Jesus abgeleitet (Gold, Weihrauch und Myrrhe = drei). Martin Luther sah dies kritisch, denn laut seiner evangelischen Theologie sind es mehr Magier, als nur drei, wie die römisch-katholische Theologie vermittelt!

Legende:
Nach einer syrisch-aramäischen Legende waren es zwölf Magier, die nicht als Könige bezeichnet wurden. Sie kamen von Persien nach Hah, der damaligen Metropole Tur Abdins im Südosten der Türkei, heute ein kleines Dorf in der Provinz Mardin. Hah auf türkisch Anıtlı (aramäisch ܚܐܚ Hah, kurdisch Hax) ist ein christlich-aramäisches Dorf im Landkreis Midyat der Provinz Mardin im Südosten der heutigen Türkei im Gebirgszug Tur Abdin. Der Ort hat ungefähr 150 Einwohner und wird fast ausschließlich von Aramäern bewohnt. Die Aramäer gehören der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien an. Von hier aus sind nur drei der zwölf Magier nach Jerusalem gezogen. Vor ihrer Rückkehr nach Hause erhielten sie als Gegengeschenk ein Kleid Jesu. Jeder der zwölf Magier wollte jedoch einen Teil als Segensgegenstand besitzen. Man entschloss sich, das Kleid auf einem Feld zu verbrennen, das heute noch zur Mutter-Gottes-Kirche in Hah gehört, damit jeder von ihnen von der Asche etwas als Segen mitnehmen konnte. In der Asche fanden sich jedoch zwölf goldene Medaillons, auf denen Maria und das Kind Jesu abgebildet waren. Die Magier empfanden das als Wunder und bauten die heute noch bestehende Mutter-Gottes-Kirche in Hah.

Weitere Legenden bezüglich der Herkunft:
Die Völkerwallfahrt zum Zion in Psalm 72,10–15: "Die Könige von Tarschisch und von den Inseln bringen Geschenke, die Könige von Saba und Seba kommen mit Gaben. Alle Könige müssen ihm huldigen, alle Völker ihm dienen. […] Er lebe und Gold von Saba soll man ihm geben!"- Im Buch Jesaja 60,6: "Alle kommen von Saba, bringen Weihrauch und Gold und verkünden die ruhmreichen Taten des Herrn." ! Tasschisch, auch Tarsis genannt, wurde mit Tarsus in Kilikien (Tarsus 30km nordöstlich von Mersin, Türkei und bekannt als Geburtsort des Apostels Paulus), aber auch mit Tartessos in Spanien (Tartessos liegt an der Südküste, westlich der Straße von Gibralta) identifiziert.

Saba (sabäisch s1bʾ; griechisch Σάβα; hebräisch Šebā; arabisch sabaʾ) oder Sabah (türkisch für "Morgen") war ein Königreich im heutigen Jemen zwischen 1000 v. Chr. und 400 n. Chr. mit der Hauptstadt Ma'rib. Die Erforschung der Geschichte und Kultur dieses Landes ist noch lückenhaft. Vor allem die zeitliche Einordnung der historischen Ereignisse und der bekannten Könige ist nicht gesichert.

Warum bekommen wir in Deutschland schon am 24.Dezember Geschenke zur Geburt Jesu, wenn die heiligen drei Könige erst am 6.Januar kamen?
Das hat zweierlei Gründe:
Erstens: Wie Vivien bereits in Ihrem Vortrag "Weihnachten" erwähnt hat, feiern wir am Weihnachten nach dem gregorianischen Kalender und die orthdoxen-Kirche in Griechenland und Russland nach dem julianischen Kalender am 6. und 7.Januar.

Zweitens: Früher hat man wenn ein Kind geboren wurde, erst einige Zeit danach zur Taufe oder anderen "Religiösen Ritualen" wie der Beschneidung, es außerhalb der Familie beglückwünscht und beschenkt! Wenn hingegen heute ein Kind geboren wird beglückwünscht und beschenkt man es, auch außerhalb der Familie, gleich direkt nach Geburt. In Südeuropa wie Italien oder Spanien feiert man konservativ traditionell, in Nordeuropa wie Deutschland oder den skandinavischen Ländern feiert man modern.

Das Beschenken im Vergleich mit anderen Kulturen im gleichen Zeitraum:
Chanukka (Hanuka - jüdisches Lichterfest)! Zu Hanuka werden in der jüdischen Kultur, Lichter angezündet, wie bei uns auch im Advent, und jeden Tag an die Kinder Geschenke verteilt in Form von Goldmünzen oder anderen kleinen Geschenken wie bei uns der Adventskalender. Außerdem werden Gebäck und Süßigkeiten gegessen, das es nur zu Hanuka gibt, wie bei uns in der Adventszeit. Denn bei Hanuka soll der Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem im Jahr 164 v. Chr. durch Juda den Makkabäer gedacht werden. Es erinnert an den Kampf der Juden für religiöse Unabhängigkeit und gegen die Unterdrückung durch Antiochus IV. Epiphanes und dessen Gesetze zur Hellenisierung (Übernahme des griechischen Götterkultes und der griechischen Lebensweise) des Judentums ab 175 v. Chr.! Der Name Chanukka bedeutet Weihung und der eigentliche religiöse Akt besteht aus dem Anzünden des achtarmigen Leuchters, der Channukia (Hanuka-Leuchter), und wird deshalb auch Lichterfest genannt. Die Juden bezeichnen das Anzünden der Hälfte von vier Kerzen am christlichen Adventskranz als Anlehnung an das jüdische Brauchtum, auch wenn wir von Lenas Vortag wissen das die Idee aus Hamburg kommt um den Kindern die Dauer bis Weihnachten aufzuzeigen. Mittlerweile hat sich Hanuka aufgrund des im 19. Jahrhundert in Westeuropa vorwiegend herrschenden Christentums und danach im 20.Jahrhundert durch die Judenverfolgung in Europa auch in den USA mit Weihnachten vermischt. Heute wird daher oft Weihnukka gefeiert!  Dieses wichtige Fest des Judentums wird nach dem zweiten Mond im Kalender gefeiert. handelt es sich um ein wichtiges Fest des Judentums, das jedes Jahr am 25. Tag des hebräischen Monats Kislew (November/Dezember) beginnt und 8 Tage dauert.

yılbaşın (türkisches Neujahrsfest)! Zu Neujahr werden in der Türkei "Geschenke" wie zum "christlichen Weihnachtsfest" verteilt um damit das Leben im neuem Jahr zu feiern! Denn yılbaşın bedeutet Jahresstart, neues Leben. Mittlerweile werden in dieser Zeit, dazu für das neue Leben im neuen Jahr die Gebäude mit Christbaumkugeln und Glametta dekoriert, ein Tannenbaum wird aufgestellt, yılbaşın kurabiye (Ausstechkekse von Dr. Oetker und andere europäische Plätzchen) werden gebacken und auch der Weihnachtsmann kommt in Kaufhäusern oder Supermarktketten wie Carrefour oder Migros vorbei. Heute wird daher oft türkische Weihnacht gefeiert! Allerdings darf man nicht vergessen, dass Istanbul (damals Byzanz und Konstantinopel) die Hauptstadt des oströmischen Reiches sowie der christlich-orthodoxen Kirche war/ist und heute noch immer viele christliche-Orthodoxen dort und in der Ägais (Westtürkei) leben. Außerdem ist neben den "Deutsch-Türken" (wie im Film Almanya ersichtlich) und dem Touristmus an der türkischen Riviera (Mittelmeerküste im Süden der Türkei) auch durch polnische Söldner des Sultans in Polonezköy (das Dorf der Polen) an der Schwarzmeerküste römisch-katholisch geprägt. Dieses Fest wird offiziell nach dem gregorianischem Kalender am 1.Januar jeden Jahres gefeiert, endet aber auch mit dem 6.Januar beziehungsweise 7.Januar durch den griechisch-orthodoxischen Einfluss!

Die heiligen Stätten in Bezug auf "die heiligen drei Könige" sind:
- der Stall zu Betlehem und heutige Geburtskirche Betlehem in Betlehem, Palästina (Geburtsort Jesu Christi)
- der Mailänder Dom in Mailand, Italien (Bestattungsort der Reliqiuen aufgrund des Fundes von der Heiligen Helena)
- der Kölner Dom in Köln, Deutschland (heutiger Bestattungsort der Reliquien aufgrund des Geschenkes von König Babarossa an den Kölner Dom)

In Deutschland außerdem:
-Dresden evangelische Dreikönigskirche
-Frankfurt/Main evangelische Dreikönigskirche
-Neuss, hier ist das Dreikönigenviertel der statistische Bezirk 02 der Stadt Neuss, der sich südlich an die Innenstadt anschließt. Seine Fläche beträgt 1,10 km². Namensgebend ist die katholische Dreikönigenkirche, errichtet ab 1909.



Brauchtum:
Schon seit dem 16. Jahrhundert gibt es die Sternsinger. Damals zogen die Schulkinder mit ihrem Lehrer von Haus zu Haus. Sie sangen den dort lebenden Menschen von der Geburt und dem Leben von Christus vor. Zum Dank erhielten sie kleine Geschenke, beispielsweise Äpfel oder Nüsse.  Schon damals wurde das Haus gesegnet und mit einem Kreuz an der Tür gekennzeichnet. Im 18. Jahrhundert wurden statt Liedern über das Leben Christi Spottverse in Psalmenform gesungen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts schlief der Brauch der "Sternsinger" ein und wurde in Deutschland erst um 1958 durch Flüchtlinge aus Schlesien wiederbelebt. Heute gehen Mädchen und Jungen, verkleidet als die Heiligen Drei Könige, von Haus zu Haus. Sie singen den Menschen etwas vor und sammeln Geld für arme Kinder. Zum Dank für die Spenden wird das Haus des Spenders gesegnet. Dazu schreiben die Sternsinger die Buchstaben C, M und B sowie die Jahreszahl an die Tür. C, M und B stehen für "Christus mansionem benedicat" oder auf Deutsch: "Christus segne dieses Haus". Dieser Segen soll das Böse von den Häusern fernhalten. Manche Leute meinen auch, dass die Buchstaben die Anfangsbuchstaben der Namen Heiligen Drei Könige sein sollen: Caspar (persisch: Hüter des Schatzes), Melchior (hebräisch: Mein König ist das Licht) und Balthasar (babylonisch: Gott schützt das Leben). Die Segnung der Häuser geht zurück auf alte Bräuche, die zu Jahresbeginn für das neue Jahr durchgeführt wurden um das Böse von den Hausbewohnern zuhalten.

Außerdem gab es auch Dreikönigszettel. Denn die Buchstaben C, M und B wurden nicht nur auf Haustüren, sondern im Mittelalter auch auf Papier geschrieben. So konnten Pilger und Reisende den Segensspruch mit sich führen und wurden auf ihren Reisen beschützt. Die Heiligen Drei Könige wurden zu Patronen der Reisenden, was sich auch an den Namen vieler Gasthäuser zeigt, zum Beispiel "Zum Mohren", "Zu den Drei Königen" oder "Zum Stern". Sowie die drei-Königs-Spiele, die sogenannten "Drei-Königs-Spiele" sind Singspiele, ein Wechselgesang zwischen Maria und den Magiern (Königen). Die ältesten Überlieferungen kommen aus dem Jahr 378 nach Christus. Heute ist diese Tradition aber beinahe unbekannt.

Dreikönigsgebäck / Dreikönigskuchen
In Deutschland gibt es einen Dreikönigskuchen aus klösterlicher Rezeptur, der aber in der Gesellschaft vergessen wurde und daher nur noch in Klostern, ausgewählten Bäckereien und traditionsbewussten Familien gebacken wird.

In Frankreich gibt es zwei Arten von Kuchen, die traditionell zuhause hergestellt werden, es gibt diese Spezialitäten aber auch in ausgewählten Bäckereien zu kaufen. Im Norden Frankreichs isst man traditionell die Galette des Rois aus Blätterteig, häufig mit einer Marzipanfüllung. Im Süden gibt es die Couronne oder den Gâteau des Rois, ähnlich der katalanischen Tortell, die aus Briocheteig hergestellt und mit kandierten Früchten gefüllt bzw. verziert wird. In jedem Kuchen wird eine Porzellanfigur versteckt.

In Italien werden Pasticcini-Kekse (für die Hexe Befana bei der Geschenkeausgabe) beim Bäcker und im Haushalt hergestellt.

In Mexiko wurde der Rosca de Reyes (zu deutsch Königskranz) im 16. Jahrhundert von Spanien eingeführt. Der Kuchen wird aus Hefeteig und normalerweise ohne Füllung, nur für das Fest der Heiligen Drei Könige am 6. Januar gebacken. Der Kranzkuchen ist verziert mit kandierten Wüstenfrüchten wie Datteln, Feigen, und ähnlichem. Darin versteckt sind jeweils, nach Wahl, mehrere Porzellan- oder Keramikfigürchen. Die Tradition besagt, dass derjenige, der ein Porzellankind findet, eine Nachfolge zum Fest machen und ebenfalls Tamales für alle Gäste backen muss. Das Fest wird dann am 2. Februar, der Fiesta de la Candelaria (Mariä Lichtmess), gefeiert.

In Portugal (und in Brasilien) ist der Dreikönigskuchen als Bolo Rei bekannt. Er wird aus Hefeteig gefertigt und ähnlich wie in Spanien und Südfrankreich mit kandierten Früchten verziert. Anders als dort, wird er aber als kugeliges Laib und nicht als Kranz geformt.

In der Schweiz wird ein Dreikönigskuchen aus süßem Hefeteig hergestellt, der zu Kugeln geformt und blütenförmig angeordnet wird. Anschließend wird er mit Mandelblättchen und Hagelzucker bestreut. Dieser wird heute traditionell beim Bäcker und Migros (Supermarktkette) mit einer Pappkrone gekauft!

In Spanien ist der Roscón de Reyes (zu deutsch Königskranz) ist ein traditioneller Kranzkuchen aus Hefeteig, der in Spanien ab Weihnachten für das Fest der heiligen drei Könige am 6. Januar gebacken wird. Es gibt ihn mit Schlagsahne, Trüffelfüllung, Puddingcreme oder Cabello de ángel (Engelshaar, türkisch Kadayif) gefüllt oder ohne Füllung. Darin versteckt sind jeweils ein Porzellanfigürchen und eine trockene Bohne, die keinesfalls verzehrt werden darf. Die Tradition besagt, dass derjenige, der die Bohne in seinem Kuchenstück findet, den Kuchen für alle Gäste bezahlen muss. Andererseits wird derjenige, der das Glück hat, die kleine Porzellanfigur zu finden, von allen zum König gekrönt. Der Kranzkuchen ist verziert mit kandierten Früchten wie Orangenscheiben, roten und grünen Kirschen und ähnlichem. In Katalonien kennt man dasselbe Brauchtum und einen sehr ähnlichen Kuchen als Tortell de Reis (zu deutsch Königskuchen). Gefüllt wird er unter anderem mit Marzipan, Cabello de ángel oder Schlagsahne.

In den USA ist die Tradition des King Cake in Louisiana und vor allem in New Orleans wurde von französischen Einwanderern begründet und reicht ins 19. Jahrhundert zurück. Diese Einwanderer brachten sowohl die nordfranzösische Galette des Rois aus Blätterteig mit Marzipanfüllung (heute als French King Cake bekannt) als auch die südfranzösische Variante des bunt dekorierten Hefeteigrings (heute als King Cake bekannt) nach New Orleans, wo beide Versionen bis heute existieren. Gemeinsam haben beide Sorten, dass eine kleine Babyfigur aus Plastik, die das neugeborene Christuskind symbolisiert, im Kuchen versteckt wird (früher wurden Nüsse, Bohnen, Erbsen oder Münzen benutzt). Der Finder ist der König oder die Königin des Tages und muss die nächste King-Cake-Party ausrichten. Der ringförmige King Cake, aus Brioche-Teig oder auch dänischem Plunder-Teig, wird in der Mardi-Gras-Season oder Carneval Season, die in New Orleans vom Dreikönigstag (6. Januar) bis Fasnachtsdienstag dauert, gebacken und auf King-Cake-Parties verzehrt. Die Kuchen sind mit Zuckerguss und bunten Zuckerstreuseln in den traditionellen Farben des Mardi Gras, Grün, Lila und Gold, verziert. Die Farben stehen für Gerechtigkeit, Treue und Macht und erinnern an die Juwelen in den Kronen der weisen Könige, die das Jesuskind aufsuchten. Wurden die Kuchen früher eher zuhause gebacken, zählen sie seit den 1950er Jahren zum Angebot von Bäckereien und Supermärkten und werden in großer Zahl verkauft. Seit den 1980er Jahren existiert der früher meist ungefüllte oder nur mit Zimt gewürzte King Cake in vielen Varianten mit verschiedenen Füllungen, wie beispielsweise Cream Cheese and Apple, Triple Chocolate oder Wodka und wird von New Orleans in viele andere Bundesstaaten der USA und darüber hinaus exportiert. Ende der 1980er Jahre stieß die Spezialität zunehmen auf Interesse bei Journalisten, die über den King Cake in überregionalen Zeitungen berichteten, was die Nachfrage weiter wachsen ließ. Die Variante aus Blätterteig ist etwas seltener anzutreffen und wird meist von den French Bakeries produziert und angeboten.

Eure Selin
Disclaimler: Dies ist ein Infotext über "Die Heiligen drei Könige" von Selin Asansu inklusive gleichnamigen Video!

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